Wir müssen reden: Über das Mitarbeitergespräch in Zeiten permanenten Wandels

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Liebe Personaler, liebe Führungskräfte, liebe Unternehmer, wir müssen reden. Über das Mitarbeitergespräch. Dieses anscheinend liebste aller HR-Instrumente, das sich trotz vernichtender Kritik und prominenter Abschaffungsbeispiele in vielen Unternehmen weiterhin hartnäckig hält. Das Gespräch, das Führungskräfte wie Mitarbeiter jährlich als inhaltsleeres Ritual über sich ergehen lassen, während der hierauf verzielte Personaler sich über hohe Durchführungsquoten freut. Alle Gespräche geführt, Bonus eingesackt, Karibik-Urlaub gebucht. Ist das wirklich Ihr Anspruch an gute Personalarbeit, liebe HRler? Und liebe Führungskräfte? Und liebe Unternehmer?

Abschaffen ist auch keine Lösung

Wahrscheinlich nicht. Vielleicht gehören Sie auch zu jenen, die die Gespräche ersatzlos abgeschafft haben, nachdem Sie sich näher mit Aufwand und Nutzen des Instruments befasst haben. Damit haben Sie sich vermutlich viele Freunde, aber auch einige Feinde im Unternehmen gemacht. “Wie argumentiere ich denn jetzt, wenn ein Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung fordert?”, fragt eine Teamleiterin. “Woher soll ich denn jetzt wissen, wo ich stehe?”, will ein Mitarbeiter wissen. “Ich bekomme ja gar nicht mehr mit, wo mein Mitarbeiter sich hinentwickeln will”, beschwert sich die Abteilungsleiterin.

Fragt doch einfach“, könnten Sie ihnen allen natürlich antworten. Doch das ist leichter gesagt als getan! Führungskräfte und Mitarbeiter, die jahrelang eine hierachische Beurteilungsmaschinerie bedient haben, werden nicht von heut’ auf morgen authentische Dialoge auf Augenhöhe führen. Auch die Abschaffung dysfunktionaler Instrumente ist ein Changeprojekt. Und vielleicht ist eine gewisse Orientierung in Form eines gut durchdachten und schlanken Leitfadens ja gar nicht so schlecht.

Es lohnt sich also, ein bisschen Hirnschmalz in die Frage zu stecken, wie das Mitarbeitergespräch in Zeiten permanenten Wandels einen Beitrag zur Entwicklung von Mitarbeitern, Führungskräften und Organisationen leisten kann.

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Bilder: Joshua Ness, Unsplash; spring Messe Management GmbH

 

2 thoughts on “Wir müssen reden: Über das Mitarbeitergespräch in Zeiten permanenten Wandels

  1. Liebe Anne, vielen Dank für diesen super interessanten Beitrag! Als Führungskraft stelle ich mir auch immer wieder die Frage, was der richtige Weg bei Mitarbeitergesprächen ist. Mir persönlich hilft die Vorgabe eines strukturierten Gesprächs und ich merke auch, dass es das Gespräch für meine Mitarbeiter leichter macht. Wenn man den regelmäßigen und strukturierten Austausch mit seinen Mitarbeitern ernst meint, ist der jährliche Austausch jedoch viel zu selten. Vor allem aufgrund der vielen Veränderungen heutzutage…

    1. Liebe Elisabeth,

      danke für Deinen Kommentar und diesen Einblick in Deine Erfahrungen als Führungskraft! Der jährliche Turnus schient mir in der Tat ein Knackpunkt zu sein.

      Sollten also dieselben Gespräche einfach häufiger geführt werden? Oder sollte es unterschiedliche Typen von Gesprächen geben? Für welche Themen eignet sich ein geplantes und strukturiertes Gespräch, für welche braucht es einen ad-hoc-Dialog, der ja ohnehin zum Führungsalltag gehört? Ich freue mich auf weitere Kommentare!

      Viele Grüße
      Anne

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